Grasfrosch in Not?

Warum ist der Grasfrosch wichtig?

Der Grasfrosch ist eine Schlüsselart in zahlreichen Ökosystemen. Wie viele Grasfrösche es gibt, hat einen Einfluss auf viele andere Tierarten. Denn dieser Froschlurch dient einer Vielzahl  anderer Tierarten als Nahrung. Ob Iltis, oder Reiher, Ringelnatter oder Dachs – bei allen steht der Grasfrosch auf der Speisekarte. Seine Kaulquappen werden von Fische, Libellenlarven und anderen Wasserinsekten gefressen.

Früher war der Grasfrosch eine weit verbreitete Art, mittlerweile steht er bereits auf der Vorwarnstufe der Roten Liste Bayerns.

Wie geht es dem Grasfrosch im Landkreis Mühldorf?

Das ist die zentrale Frage dieses Projektes, welche es zu beantworten gilt!
Schon jetzt ist klar: im Landkreis Mühldorf kam es in den letzten Jahren, vermutlich wegen der Trockenheit im Frühling zu einem dramatischen Rückgang der Bestände. Das geht soweit, dass er an manchen Gewässern bereits ausgestorben ist.

Wie können wir dem Grasfrosch helfen?

Es gilt Gründe für den Rückgang festzustellen und Strategien für die Förderung des Grasfrosches zu finden. Wir wollen überprüfen, an welchen der früher besiedelten Gewässer sich der Grasfrosch auch in diesem Frühjahr noch fortpflanzt, wie hoch der Bestand noch ist und ob wir durch Verbesserung der Lebensräume diesem Froschlurch helfen können.

Durch eine Umfrage wollen wir auch herausfinden, wie häufig Grasfrösche Gartenteiche aufsuchen und sich hier erfolgreich fortpflanzen.

Wie sehen solche Maßnahmen aus?

Die jeweiligen Maßnahmen müssen für jedes Laichgewässer individuell geplant werden.
Zum Beispiel kann durch eine Entschlammung eines Teiches oder eines Sees wieder ein neuer Lebensraum geschaffen werden.
Oder es können durch die Entfernung von Gebüschen bestehende Wasserflächen attraktiver werden.

Mooskanal

bestehende Wasserflächen höher oder niedriger aufstauen

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Teiche oder Seeen entschlammen um neuen Lebensraum zu schaffen

Entbuschungsmaßnahmen und Gehölzpflege

Gebüsche entfernen um bestehende Wasserflächen attraktiver zu machen

Was kann ich tun?

Haben Sie bei sich zuhause einen Gartenteich in dem Grasfrösche vorkommen? – Dann helfen Sie mit die Grasfroschbestände zu erfassen!

Füllen Sie den Kartierungsbogen aus und senden Sie ihn an die Geschäftsstelle des LPV Mühldorf:
per E-Mail: eknapp@lpv-muehldorf.de

oder postalisch an:

Landschaftspflegeverband Mühldorf a. Inn e.V.
Am Kellerberg 9
84453 Mühldof a. Inn

Frösche, Kröten oder Unken? Wie kann ich sie unterscheiden?

Das sind sogenannte Froschlurche, sie zeichet aus, dass sie im Erwachsenenalter keinen Schwanz haben.

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Bei den Fröschen ist die Haut fast glatt und die Ohrdrüsen sind nicht erkennbar.

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Ist die Haut warzig und es sind Ohrdrüsen erkennbar, handelt es sich um Kröten.

Ausgleichsmaßnahmen Projektseite

Unken haben einen bunt gefleckten Bauch und herzförmige Pupillen. Die bei uns vorkommende Gelbbauchunke hat schwarze Flecken auf einem gelb gefärbten Bauch.

Woran erkenne ich einen Grasfrosch?

 

Der Grasfrosch wird zwischen 7 bis 9 cm groß, manchmal können Weibchen sogar eine Körpergröße von bis zu 12 cm erreichen.

Ein Merkmal für Braunfrösche (zu dehnen der Grasfrosch gehört) ist der dunkle Schläfenfleck der vom Auge bis zum Nacken reicht.

Wie der Name schon verrät, haben die Braunfrösche eine eine braune Grundfärbung. So auch der Grasfrosch, wobei die Farbe sehr stark variieren kann:
Meistens finden sich Tiere mit einer sehr hellen bis ockerfarbenen Färbung, es gibt aber besonders dunkle, oder sogar rötliche Tiere. Die Tiere sind am Rücken und auf dem Kopf dunkel bis schwarz gesprenkelt. Auf der Bauchseite sind Grasfrösche weißlich bis beige gefärbt mit einer Marmorierung oder einigen Flecken.

Von den anderern Braunfröschen unterscheidet er sich durch seine stumpfe Schnauze und den marmorierten Bauch.

Woran erkenne ich die Laichballen des Grasfroschs?

Der Laich des Grasfrosches wird in sogenannten Laichballen abgelegt. Die Laichballen sind kurz nach der Abalge kompakt und die einzelnen gallertartigen Eier sind durchsichtig mit einem schwarzen Punkt in der Mitte. Mit der Zeit quellen die Eier etwas auf und die Ballen zerlaufen und sind flächiger ausgebreitet. Manchlal sind dann auch bereits kleine Kaulquappen erkennbar, jedoch können die Eier solcher älteren Laichballen auch trüb werden, oder sich durch Algen grün färben. Dann sind die Kaulquappen nicht oder nur schwer erkennbar.

Je nach Wassertemperatur schlüpfen nach 1 bis 4 Wochen die Kaulquappen aus den Eiern.

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Grasfroschlaich kurz nach der Ablage

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Mehrere Tage alter Grasfroschlaich

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Frischer und älterer Grasfroschlaich

Gefördert über den Bayerischen Naturschutzfonds aus Zweckerträgen der GlücksSpirale

Fotos: A. Zahn, D. Alfermann und LPV Mühldorf